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Kniearthrose

Gelenkerhaltende Aspekte

Eine Vielzahl an Patienten erleiden vorzeitige Kniearthrose eines Gelenkabschnittes in einem Alter und Aktivitätsgrad, in dem die Implantation eines vollständigen Kniegelenkersatzes (TEP – Totale Endoprothese) nicht in Frage kommt.

Am häufigsten ist das innenseitige Gelenk mit zunehmender O-Beinstellung betroffen. Aber auch im außenseitigen Gelenkabschnitt mit X-Beinstellung oder im Gleitlager der Kniescheibe startet der Verschleiß. Daraus entwickelt sich bereits ein sehr störender und beeinträchtigender Schmerz. Es entstehen Gelenkergüsse, freie Gelenkkörper, zusätzliche Instabilitäten und Entzündungskaskaden, die dann mit der Zeit auch die anderen Abschnitte des betroffenen Kniegelenkes mit in den Verschleiß ziehen.

Neben anderen gelenkerhaltenden Maßnahmen kommt häufig die Implantation einer Teilprothese ggf. auch mit Zusatzmaßnahmen in Betracht. Man erzielt damit in der Regel eine anhaltende Schmerzlinderung und Funktionsverbesserung (the forgotten knee) mit minimalem Knochenverlust. Die natürliche Bandführung und damit das Bewegungsgefühl des Kniegelenkes bleibt erhalten. Moderate Sportarten sind wieder durchführbar. Ein Fortschreiten des Verschleißes der anderen Gelenkabschnitte wird gestoppt.

Man sieht hier die Knorpelschäden und Knochenreaktion an der inneren Oberschenkelrolle. Bei zunehmendem O-Bein reibt sich der Knorpel durch einseitig gesteigerte Belastung weiter ab. Im Röntgenbild verschmälert sich der Gelenkspalt des betroffenen Gelenkabschnittes.


Der mediale Gelenkspalt wurde durch eine Oxford – Schlittenprothese ersetzt.


Laterale Gonarthrose

Bei Knorpelschäden an der äußeren Oberschenkerolle ergeben sich laterale Knieschmerzen. Bei zunehmendem X-Bein reibt sich der Knorpel durch außseitig gesteigerte Belastung weiter ab und der Knochen bildet sich zurück.

Der laterale Gelenkabschnitt ist durch eine Schlittenprothese ersetzt. Das Bild zeigt die Situation direkt nach der Operation.


Femoropatellare Kniearthrose

Das Kniescheibengleitlager (femoropatellares Gelenk) bereitet oft Schmerzen in Folge eines vorzeitigen Verschleißes. Ursachen für Femoropatellararthrose:

  1. Fehlstellung (z.B. Kniescheibenhochstand, Lateralisation, Fehlbildung)
  2. Instabilität (z.B. erworbene Kniescheibenverrenkung, Patellasubluxationen)
  3. Chronische Überlastung
  4. Zustand nach Unfällen (z.B. Kniescheibenfraktur, Kontusion)

Bei hohem Leidensdruck und fortgeschrittenem Verschleiß kann ein isolierter künstlicher Ersatz des Kniescheibengleitlagers und ggf. der Kniescheibenrückfläche durchgeführt werden.

Eine typische femoropatellare Arthrose  im normalen Röntgenbild, im MRT und bei der Arthroskopie. In den postoperativen Bildern ist der Ersatz des Kniescheibengleitlagers durch ein Metallinlay zu sehen. Die Rückfläche der Kniescheibe ist durch ein Kunststoffelement ersetzt.